NURYERI ———— KARAYERI

Was gibt es darüber zu sagen?

Karayeri und NURYERI sind zwei Stücke, die sich wie zwei Pole zueinander verhalten, darum nenne ich sie auch Polstücke. Ohne Nordpol gäbe es keinen Südpol. Eines kann ohne das andere nicht sein. Karayeri ist eine Ensemblearbeit und Nuryeri ein Solo. Beide Stücke sind absolut textgleich. Durch die jeweils individuelle Inszenierung wird der Text jedesmal anders interpretiert.

KARAYERI und NURYERI sind wie das Positiv und Negativ eines Fotos, wie Licht und Schatten.
Sie zeigen die zwei Seiten der selben Medaille und lassen folglich den Schluss zu, dass ein und dieselben Ereignisse, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, zu verschiedenen Handlungsimpulsen und Erkenntnissen führen.


KARAYERI

Sie wollen meine Seele?

Ein dunkler Ort, zwei Akteurinnen und zwei Akteure, verborgen in den Schatten des Dunkelortes. Sie flüstern, sprechen, schreien ihren Schmerz in die Finsternis, in der Hoffnung, dass ihre Stimmen die Welt erreichen. Und ihre
Stimmen erreichen die Welt. So werden Sie sichtbar, fühlbar und können durch das Wahrnehmbarmachen der Missstände zu einem Wandel beitragen.
Karayeri, das ist der Ort der Dunkelheit (von türkisch kara – dunkel und yer – Ort, Erde).
Inhaltlich setzt sich das Stück mit der Verflechtung der kollektiven und individuellen Schicksale und mit den immer wiederkehrenden Mustern der Geschichte auseinander. Inszeniert wird es in einer Blackbox, wobei das Ensemble höhenversetzt um das Publikum herum sitzt, teilweise in völliger Dunkelheit agiert und teilweise mit einem sparsamen Lichteinsatz akzentuiert wird.

Idee /Text/ Inszenierung: Mona May
Schauspiel: Christina Jägersberger, Clara Zeiszl, David Ketter, Stefan Ried
Musik: Christian Handler
Licht: Clara Zeiszl


NURYERI

Die Göttinen sind unter uns.

NURYERI - Die Göttinnen sind unter uns

Eine Frau kauert auf einem weißen Boden, vom Publikum umringt. Schatten huschen über sie, eine Flut aus Bildern und Texten. Sie stöhnt leise, sehr leise. Sie seufzt. Bald wird sie ihre Stimme erheben, bald wird sie die Schatten einfangen. In der Ferne beginnt die Trommel zu schlagen, ruft sie auf, sich zu erheben, drückt sie wieder nieder, ruft sie erneut, damit das Spiel beginnen kann.

NURYERI, das ist der Ort des Lichtes (von arabisch/türkisch nur – Licht, heiliges Licht und türkisch yer – Ort, Erde).
Inhaltlich setzt sich das Stück mit der Verflechtung der kollektiven und individuellen Schicksale auseinander, aus der Sicht einer einzelnen Person, die sich auf die Suche nach dem archaisch-göttlichen und der Wiedergewinnung der verloren geglaubten Eigenmacht begibt.
Inszeniert wird Nuryeri als Solo-Performance auf einem weißen Tanzfloor. Mithilfe eines Videoprojektors werden Bilder, Videos und Texte auf Spielfläche und Protagonistin projiziert.

Idee/ Text/ Inszenierung: Mona May
Schauspiel: May Garzon
Video: Roland Wegerer
Musik: Christian Handler